Schon
im Altertum gabe es erste Zeugnisse für einen Hexenglauben in
den verschiedenen Religionen. Doch erst im ausgehenden Mittelalter
steigerte sich dieser Aberglaube in Europa zum Hexenwahn, der unzählige
Opfer kostete.
Dieses Buch gibt nicht nur eine ausfürhliche Beschreibung und
Dokumentation der Hexenprozesse, sondern versucht auch, ihre allmähliche
Entwicklung aufzuzeigen und damit eine mögliche Begründung
für dieses düstere Kapitel der Menschheitsgeschichte zu
finden.
Aufgrund seiner genauen und ausfürhlichen Dokumentation darf
dieses Werk nach wie vor als das Standardwerk angesehen werden.
- Einleitung
- Der heidnische Orient
- Das Volk der Hebräer
- Griechenland
- Die Etrusker und Römer
- Die alte Kirche
- Das Mittelalter bis zum 13. Jh.
- Das Ketzerwesen in der Kirche bis zum 13. Jh.
- Der Teufelsbund
- Die Teufelsbuhlschaft
- Die öffentliche Meinung der Kirche und das Gesetz im 13.
Jh.
- Die Inquisition im 13. Jh. Ausbildung des Hexenprozesses in Frankreich.
Hexenprozesse in Irland und Italien
- Abnahme der Hexenprozesse in Frankreich. Ihr Übergang in
die angrenzenden Länder
- Die Hexenbulle von Innozenz VIII. Der Malleus maleficarum
- Das Verbrechen
- Das gerichtliche Verfahren und die Strafe
- Allgemeine Gründe für die Verbreitung des Hexenprozesse
und des Glaubens an Hexerei im 16. Jh.
Hexenprozesse in Deutschland, der Schweiz, Italien, Spanien, England,
Schottland und Frankreich bis zur Mitte des 16. Jh.
- Cornelius Agrippa von Nettesheim. Johann Weier und der durch ihn
angeregte Streit. Bodin. Reginald Scot. Binsfeld. Corenlius Loos.
Flade. Remigius. Jakob I. Delrio u.a.
- Die Hexenprozesse in der 2. Hälfte des 16. und in der 1.
Hälfte des 17. Jh.s in den geistlichen Fürstentümern
Deutschlands
- Die Hexenprozesse von der 2. Hälfte des 16. bis zum Ende
des 17. Jh.s in den weltlichen Territorien Deutschlands
- Die Hexenprozesse von der 2. Hälfte des 16. bis zum Ende
des 17. Jh.s. außerhalb Deutschlands
- Bekämpfung und Verteidung des Glaubens an Hexerei und der
Hexenverfolgung während des 17. Jh.s in Deutschland
- Allmähliche Abnahme der Prozesse - Balthasar Bekker
- Christian Thomasius
- Hexenprozesse des 18. Jh.s. Aufhören der gerichtlichen Verfolgungen
- Hexerei und Hexenverfolgung im 19. Jh. - Die neuesten Vertreter
des Glaubens an Hexerei
- Schluß
Buch, goldprägung, in altdeutscher Schrift (Frakturschrift)
in sehr gutem Zustand, mit leichten Lesespuren. Buchschnitt leicht
angestaubt, Seitenränder leicht angegilbt.
WIKIPEDIA
[ZITAT] Mit den Namen der Würzburger Fürstbischofe
Julius Echter von Mespelbrunn und seinem Neffen Philipp Adolf von
Ehrenberg sind die schlimmsten Hexenverfolgungen im Würzburger
Territorium verbunden, die zwischen 1626 und 1630 ihren Höhepunkt
erreichten. Im Stift brannten über 900 "Hexen", allein
in der Stadt Würzburg an die 200. Die Hexenverfolgung erfasste
Menschen aller Stände: Adlige, Ratsherren und Bürgermeister
wurden neben einfachen Leuten verbrannt. 20% der in Würzburg
Verbrannten waren Priester und Ordensleute. Einsatz für angeklagte
Hexen führte zum eigenen Prozess. Erst das Reichskammergericht,
der Tod von Philipp Adolf am 16. Juli 1631 und die Eroberung durch
den Schwedenkönig Gustav Adolf 1631 beendeten die Hexenprozesse.
Ähnliche massive Verfolgungen lassen sich in
Süddeutschland nur in den Hexenprozess-Serien der Hochstifte
Bamberg und Eichstätt sowie in Kurmainz und Ellwangen nachweisen.
In diesen Hexenverfolgungen sind Alte und Junge, Hoch-
und Niedriggestellte, Einheimische und Fremde, Geistliche, Ratsherren,
Jungfrauen und Kinder in rascher Folge verbrannt worden.
Es gibt ein Verzeichnis der Hinrichtungen bis zum
Februar 1629 bis zum neunundzwanzigsten Brand. Darin werden 157
Personen namentlich genannt. Der Biograph des Bischofs (bei Gropp)
kannte die Fortsetzung des Verzeichnisses bis zum zweiundvierzigsten
Brand mit insgesamt 219 Opfern.
Dies erfasst nur die in der Stadt Würzburg selbst
Hingerichteten; die Gesamtzahl der Hinrichtungen im Stift unter
Philipp Adolf belief sich laut einer mit bambergischer Zensur gedruckten
Nachricht auf neunhundert.
Die unten wiedergegebene Liste von Opfern der Hexenbrände
in Würzburg reicht von 1627 bis Anfang 1629. Die vollständige
Liste findet sich in: [1]
Opfer
»Verzeichnis der Hexen-Leut, so zu Würzburg
mit dem Schwert gerichtet und hernacher verbrannt Worden.
Im ersten Brandt vier Personen.
Die Lieblerin.
Die alte Anckers Wittwe.
Die Gutbrodtin.
Die dicke Höckerin.
Im andern Brandt vier Personen.
Die alte Beutlerin.
Zwey fremde Weiber.
Die alte Schenckin.
Im dritten Brandt fünf Personen.
Der Tungersleber, ein Spielmann.
Die Kulerin.
Die Stierin, eine Procuratorin.
Die Bürsten-Binderin.
Die Goldschmidin.
Im vierdten Brandt fünf Personen.
Die Siegmund Glaserin, eine Burgemeisterin.
Die Birckmannin.
Die Schickelte Amfrau (Hebamme). NB. von der kommt das ganze
Unwesen her.
Die alte Rumin
Ein fremder Mann.
...
Im neunundzwanzigsten Brandt sieben Personen.
Der Viertel Beck.
Der Klingen Wirth
Der Vogt zu Mergelsheim.
Die Beckin bei dem Ochsen-Thor.
Die dicke Edelfrau.
NB. Ein geistlicher Doctor, Meyer genant, zu Hach, und Ein
Chor-Herr ist früh um 5 Uhr gerichtet und mit der Bar
verbrannt worden. Ein guter vom Adel, Junker Fischbaum genannt.
Ein Chor-Herr zum Hach ist auch mit dem Doctor eben um die
Stunde heimlich gerichtet, und mit der Bar verbrannt worden.
Paulus Vaecker zum Breiten Huet.
Seithero sind noch zwey Brändte gethan worden.
Datum, den 16. Febr. 1629.
Bisher aber noch viel unterschiedliche Brandte gethan worden.«
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[ZITAT] Kurt Baschwitz: Hexen und Hexenprozesse, Bertelsmann Verlag,
München, 1990, S. 252 - 260.
Hexen in der Stadt von Ingeborg Engelhardt, spielt in Würzburg
zur Zeit der hexenverfolgung,
Hauber, Bibl. mag. 36. Stück, 1745, S. 807.
Wilhelm Gottlieb Soldan und Heinrich Heppe: Geschichte der Hexenprozesse,
Band 1, Reprint der Ausgabe von 1911, München,
Wilhelm Gottlieb Soldan und Heinrich Heppe: Geschichte der Hexenprozesse,
Band 2, Reprint der Ausgabe von 1911, München, S. 17-20
Digitale Bibliothek Band 93: Hexen, S. 904 (vgl. Soldan-Hexenprozesse,
S. 20)
Anonym: Auß dem Bißthum Würzburg: Gründliche
Erzehlung der Bischof zu Würzburg (Julius Echter) das Hexenbrennen
im Frankenland angefangen, wie er dasselbe fort treiben, und das
Ungeziffer gentzlich außrotten wil, und allbereit zu Geroltzhoffen
starke Brände gethan, hinführe alle Dienstag thun wil.
Geruckt zu Tübingen 1616 (München Staatsbibliothek), abgedruckt
in: Wolfgang Behringer, Hexen und Hexenprozesse in Deutschland,
München, dtv Dokumente, 1993, S. 246-248
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