Jean-Claude Mézières ist
der Zeichner von Valerian und Veronique. Valerian und Veronique
ist eine französische Science-Fiction-Comic-Serie über
zwei Agenten des Raum-Zeit-Service, der von Galaxity
der Hauptstadt der Zukunft aus agiert.
Die Zeichnungen stammen von Jean-Claude Mézières,
die Texte von Pierre Christin. Die erste Geschichte erschien
am 9. November 1967 in der Ausgabe #420 des Comic-Magazins
Pilote. Die Serie wurde in verschiedene Sprachen übersetzt,
zum Beispiel in Englisch, Schwedisch, Portugiesisch und Deutsch.
In Brasilien waren die Comics zeitweise ein wöchentlich
erscheinendes Feature der dort einflussreichen Tageszeitung
O Globo.
Zunächst erschienen in Deutschland die
Episoden ab 1972 als Fortsetzungsgeschichten in dem damals
neu gegründeten Magazin ZACK im Koralle-Verlag. Seit
1978 wird die Serie vom Carlsen Verlag herausgegeben, in welchem
bis heute auch die neuen Ausgaben der Reihe als Comic-Art-Edition
erscheinen.
Im französischsprachigen Original heißt
der Comic Valérian, agent spatio-temporel, doch meistens
wird er im französischsprachigen Raum nach den beiden
Hauptpersonen als Valérian et Laureline bezeichnet.
In der deutschen Ausgabe kommt es manchmal zu Ungereimtheiten,
zuletzt im Band 19 (Am Rande des großen Nichts), wo
Valerian und Veronique einen kleinen Markt-Handel aufgezogen
haben. Auf ihrem Firmenlogo über dem Marktstand steht
V & L (für Valérian & Laureline). Bei
Übersetzungen werden jedoch keinesfalls die Zeichnungen
angepasst, sondern lediglich die Texte in eine andere Sprache
übersetzt. Noch auffälliger ist die Ungereimtheit
in Band 14 (Lebende Waffen), wo auf einem Plakat unter dem
Veroniques Konterfei in kyrillischen Buchstaben ???????? (also
Lorelina) steht. Warum Laureline in der deutschen Version
zu Veronique werden musste, ist nicht geklärt.
Die englische Ausgabe heißt Valérian:
Spatio-Temporal Agent; Laureline wurde hier nicht umbenannt.
In Schweden erscheint der Comic unter dem Titel Linda och
Valentin und in den Niederlanden als Ravian: Tijd/ruimte-agent.
Bände
Einige Bände sind in Deutschland in anderer Reihenfolge
erschienen als im Original vorgesehen. Bei diesen ist die
ursprünglich korrekte Nummer in Klammern angegeben.
Band 1, Die Stadt der tosenden Wasser (La cité
des eaux mouvantes), 1970, ISBN 3-551-01871-5
Kombul, der gefährlichste Gefangene von Galaxity, ist
geflohen. Er will sich zum Diktator über die ganze Welt
machen. Mit einer Raum-Zeit-Maschine, die er bei der Flucht
gestohlen hat, kann er sich frei in der Weltgeschichte bewegen.
Valerian und Veronique folgen Kombul mit Hilfe des Raum-Zeit-Sprungs
in das New York des Jahres 1986: eine Ruinenstadt, die durch
eine Wasserstoffbombenexplosion völlig zerstört
wurde und in der es nur noch wenige Überlebende gibt.
Band 2, Im Reich der tausend Planeten (L'Empire des Mille
Planètes), 1971, ISBN 3-551-01872-3
Syrtis Magnificus, das Zentrum des Reiches der Tausend Planeten,
beherbergt eine Zivilisation, die bisher keinen Kontakt zur
Erde hatte. Valerian und Veronique sollen herausfinden, wer
diesen Planeten beherrscht und wie gefährlich seine Bewohner
für die Erde sind. Doch bereits kurz nach ihrer Ankunft
werden sie von den Kundigen, den unheimlichen Herrschern von
Syrtis, entdeckt und zum Tode verurteilt.
Band 3, Das Land ohne Sterne (Le Pays sans Etoiles), 1972,
ISBN 3-551-01873-1
Irgendwo am Rande der Galaxis existiert das kleine Sonnensystem
Ukbar. Valerian und Veronique haben einige hundert Erdbewohner
begleitet, die sich dort ansiedeln wollen. Da taucht plötzlich
aus dem Nichts ein geheimnisvoller Planet auf. Ein Zusammenstoß
der Welten scheint unvermeidbar. Valerian und Veronique starten
zu dem bedrohlichen Stern: Es ist der hohle Planet Zabir,
auf dem zwischen zwei mächtigen Städten ein Krieg
der Geschlechter tobt.
Band 4, Willkommen auf Alflolol (Bienvenue sur Alflolol),
1972, ISBN 3-551-01874-X
Alflolol ist reich an Bodenschätzen. Deshalb haben sich
die besten Techniker und Ingenieure hier angesiedelt, um den
Planeten für die Erde nutzbar zu machen. Alflolol wird
zum Industriezentrum des irdischen Imperiums. Doch dann kommen
die Ureinwohner des Planeten von einem tausend Jahre dauernden
Ausflug zurück. Nach den galaktischen Gesetzen haben
sie ein Recht auf ihre Heimat.
Band 5, Die Vögel des Tyrannen (Les oiseaux du maître),
1973, ISBN 3-551-01875-8
Valerian und Veronique erleiden auf einem unbekannten Planeten
Schiffbruch. Dort treffen sie auf Kreaturen aus allen Teilen
des Weltalls, die für einen ominösen Herrscher Sklavendienste
leisten müssen. Mit Hilfe der Wahnvögel, durch deren
Biss diese Lebewesen gefügig gemacht wurden, hält
sich der Tyrann an der Macht. Wird es Valerian und Veronique
gelingen, ihn zu stürzen und die Schreckensherrschaft
der Wahnvögel zu beenden?
Band 6, Botschafter der Schatten (L'ambassadeurs des ombres),
1975, ISBN 3-551-01876-6
Dieses Abenteuer führt die Agenten des Raum-Zeit-Service
nach Central City, einem künstlichen Planeten. Er besteht
aus unzähligen Formen von tausend verschiedenen Welten
des Universums, die sich hier seit vielen Jahrtausenden zusammengefunden
haben. Und diese beeindruckende Konstruktion des Weltalls
will sich die Erde untertan machen. Valerian und Veronique
begleiten den Botschafter der Erde auf seiner Mission nach
Central City. Dabei geschehen phantastische und unerklärliche
Dinge.
Band 7 (9), Das Monster in der Metro (Métro Châtelet
Direction Cassiopée), 1980, ISBN 3-551-01877-4
Was geht in Frankreich vor? Rätselhafte Erscheinungen
beunruhigen die Öffentlichkeit, ein Ungeheuer in einem
alten Salzbergwerk, ein Monster in der Pariser Metro, eine
Seeschlange in den Sümpfen von Poitou. Im Auftrag von
Galaxity versucht Valerian mit seinem Pariser Kontaktmann
Albert, diesen Phänomenen auf die Spur zu kommen. Währenddessen
ist Veronique im Sternbild Kassiopeia unterwegs, um dort etwas
über den Ursprung des Geheimnisses zu erfahren.
Band 8 (10), Endstation Brooklyn (Brooklyn Station Terminus
Cosmos), 1981, ISBN 3-551-01878-2
Während Veronique im Weltall weiter nach der Ursache
der geheimnisvollen Erscheinungen forscht, die Frankreich
beunruhigen, und dabei gefährliche Abenteuer zu bestehen
hat, folgen Valerian und Albert einer Spur nach New York.
Hier, im Stadtteil Brooklyn, erwarten alle Beteiligten gespannt
die endgültige Lösung des Rätsels.
Band 9 (7), Trügerische Welten (Sur les terres truquées),
1977, ISBN 3-551-01879-0
Wer ist der Unbekannte aus dem Weltraum, der längst vergangene
Epochen aus der Geschichte des Planeten Erde wiederentstehen
lässt? Zusammen mit der Historikerin Jadna erhalten Valerian
und Veronique von Galaxity den Auftrag, dem Urheber dieser
trügerischen Welten mit allen Mitteln auf die Spur zu
kommen.
Band 10 (8), Die Insel der Kinder (Les Héros de l'Equinoxe),
1978, ISBN 3-551-01880-4.
Der Planet Simian braucht dringend Nachwuchs. Als Abgesandter
von Galaxity soll sich Valerian am Wettkampf der Helden um
die Vaterschaft für die zukünftige Generation beteiligen.
Trotz gewisser Zweifel unterzieht er sich den mörderischen
Prüfungen auf der Insel der Kinder, bis er endlich der
Großen Mutter von Filena gegenübersteht.
Band 11, Die Geister von Inverloch (Les spectres d'Inverloch),
1984, ISBN 3-551-01881-2
Ein wichtiger Auftrag führt Valerian und Veronique in
das 20. Jahrhundert. Auf Schloss Inverloch in Schottland treffen
sich die Agenten des Raum-Zeit-Service, um die vom Untergang
bedrohte Erde zu retten. Sämtliche atomaren Abwehrsysteme
der Großmächte sind schwer gestört, und die
militärischen Befehlshaber leiden unter zunehmender geistiger
Verwirrung. Die Spur führt auf den Planeten Hypsis.
Band 12, Die Blitze von Hypsis (Les foudres d'Hypsis), 1985,
ISBN 3-551-01882-0
Vom Schottland unserer Tage aus starten Valerian und Veronique
zu dem geheimnisvollen Wanderplaneten Hypsis, auf dem über
das Schicksal der Erde entschieden wird. Mit von der Partie
sind zwei schottische Gentlemen, drei geschäftstüchtige
Shinguz und der Glapumtianer Ralf. Und als Gaststar: der unvergleichliche
Orson Welles in seiner vielleicht größten Rolle.
Band 13, Die grosse Grenze (Sur les frontières), 1988,
ISBN 3-551-01883-9
Ein mysteriöser Auftrag führt Valerian und Veronique
ein weiteres Mal auf die Erde des ausgehenden 20. Jahrhunderts.
Dort sollen sie helfen, eine Serie von Zwischenfällen
in verschiedenen Nuklearanlagen aufzuklären. Bald entdecken
sie, dass es sich dabei um gezielte Anschläge handelt,
deren Verursacher offensichtlich ebenfalls aus der Zukunft
stammt.
Band 14, Lebende Waffen (Les armes vivantes), 1990, ISBN 3-551-01884-7
Das Raumschiff von Valerian und Veronique strandet auf dem
noch unerforschten Planeten Blopik, auf dem archaische Kriege
wüten. Aber was macht eine Gruppe von Artisten aus verschiedenen
Sonnensystemen inmitten dieser wüsten Einöde? Und
was verbirgt Valerian in einem streng bewachten und versiegelten
Koffer vor Veronique? Als Rompf zum letzten Kampf gegen den
Stamm Wonks rüstet, hebt sich der Vorhang zu einem skurrilen
Schauspiel.
Band 15, Die Kreise der Macht (Les cercles du pouvoir), 1994,
ISBN 3-551-01885-5
Als Valerian und Veronique ohne einen Blutok in der Tasche
wegen einer Raumschiffpanne auf dem verrotteten Planeten Rubanis
landen, müssen sie wohl oder Übel die Dienste der
geschäftstüchtigen Shinguz in Anspruch nehmen, um
wieder zu Geld zu kommen. Die Händler vermitteln ihnen
einen Auftrag des rubanischen Polizeichefs Colonel Tloc, der
sie nicht nur hinter die Kulissen, sondern ins Zentrum der
Macht von Rubanis führt.
Band 16, Im Bann von Ultralum (Les otages de l'Ultralum),
1996, ISBN 3-551-01886-3
Valerian und Veronique verbringen einen Traumurlaub in einem
kosmischen Luxus-Ferienparadies, wo sich Milliardäre
aus dem gesamten Universum ein Stelldichein geben. Die gepflegte
Langeweile findet jedoch ein jähes Ende, als eine Verbrecherbande
nicht nur den Sohn des Kalifen von Iksaladam entführt,
sondern auch Veronique in ihre Gewalt bringt.
Band 17, Die Sternenwaise (L'orphelin des astres), 1998, ISBN
3-551-01887-1
Die beiden Raum-Zeit-Agenten aus Galaxity versuchen den Sohn
des Kalifen von Iksaladam vor Kopfgeldjägern zu beschützen,
die ihm auf den Fersen sind. Dabei treffen sie auf einen Langzeitstudenten
für interplanetarisches Handelswesen, einen durchgeknallten
Filmproduzenten, einen karrieresüchtigen Universitätsprofessor
und manch andere Figuren, die Gelegenheit zu satirischen Seitenhieben
auf das Hier und Heute unserer Welt geben.
Band 18, In unsicheren Zeiten (Par des temps incertains),
2001, ISBN 3-551-01888-X
Nicht nur haben die Menschen Galaxity aus dem Universum gepulvert,
nun wollen sie sich auch mit den Göttern gleichstellen.
Das Unternehmen Vivaxis, tätig in der Genforschung, plant
ein ungeheuerliches Projekt und Gott hat alle Hände voll
zu tun, sie von seiner Existenz in Kenntnis zu setzen, um
das menschliche Treiben zu beenden. Doch auch der Teufel hat
sich eingeschaltet und nun müssen Valerian und Veronique
das Schlimmste verhindern.
Band 19, Am Rande des großen Nichts (Au bord du grand
rien), 2004, ISBN 3-551-09889-1
In Porte-Au-Gouffre, einem heruntergekommenen Raumhafen am
Rande des Großen Nichts, schlagen sich Valerian und
Veronique mehr schlecht als recht als fliegende Händler
durch. Als die Raumschiffkommandantin Singh'a Rough'a ein
Schiff für eine Expedition ins Große Nichts ausrüstet,
sehen die beiden ihre Chance, ihrem eigentlichen Ziel näher
zu kommen: Die verschwundene Erde und Galaxity, die Hauptstadt
des irdischen Imperiums, wieder zu finden.
Band 20, Das Gesetz der Steine (L'ordre des pierres), 2007,
ISBN 978-3-551-02570-8
Die Expedition trifft auf die Wolochs, die Meister des Großen
Nichts, die wie gigantische schwarze Steinquader aussehen.
In der Zwischenzeit erfährt die Schneiderin Ky-Gaï
vom Schicksal der Limboz, die fast vollständig von den
Wolochs ausgerottet wurden, und dem Zeitöffner, einem
Artefakt, mit dem die Wolochs besiegt werden könnten.
Aber auch das Triumvirat von Rubanis ist hinter dem Zeitöffner
her.
Band 21, Der Zeitöffner (L'ouvre temps), 2009
Erscheint voraussichtlich 2009.
Sonderbände
Band 0, Schlechte Träume (Les mauvais réves),
1968, Neuveröffentlichung 2000, ISBN 3-551-01890-1
Dieser Band enthält zwei Geschichten über die Vergangenheit
und die Zukunft der beiden Raum-Zeit-Agenten. In Schlechte
Träume geht es um das erste Zusammentreffen von Valerian
und Veronique im Jahr 1000. Die Asteroiden von Shinballil
ist ein Video-Comic, der Anfang der 80er Jahre entstand und
die skurrilen Eigenschaften dieser Himmelskörper näher
beschreibt. Zudem enthält der Band bislang unveröffentlichte
Illustrationen und eine Tabelle, die alle Abenteuer der beiden
Helden in die komplexe chronologische Struktur der Serie einordnet.
Der Band wird als Band 0 geführt, da die Handlung von
Schlechte Träume zeitlich vor den restlichen Geschichten
der Reihe spielt. Es wird erzählt, wie Veronique zu Valerian
kam. In Deutschland wurde dieser Band zuletzt im Jahr 2000
zwischen Band 17 und 18 als Neuveröffentlichung eingeschoben.
Sonderband 1, Jenseits von Raum und Zeit (Par les Chemins
de l'Espace), ISBN 3-551-73388-0
Dieser Sonderband versammelt erstmals vollständig
alle Valerian-und-Veronique-Kurzgeschichten, die Pierre
Christin und Jean-Claude Mézières für das
Taschenbuch Super Pocket Pilote schufen.
Sonderband, Die Bewohner des Himmels (Les Habitants du Ciel:
Atlas cosmique de Valérian et Laureline), ISBN 3-551-71155-0
Hardcoverband mit umfangreichen Hintergrundinformationen zum
Universum von Valerian und Veronique. Ein im Original bereits
erschienener zweiter Teil dieses Sonderbandes liegt auf Deutsch
noch nicht vor.
Fernsehserie [Bearbeiten]
In den frühen 1980er Jahren wurde das erste Mal versucht,
den Comic als Animationsfilm umzusetzen. Mézières
produzierte das Konzept für eine Episode mit dem Titel
Die Asteroiden von Shimballil (Les Astéroïdes
de Shimballil). Die dabei entstandenen Zeichnungen wurden
2000 als Comic im Anhang zum Sonderband Schlechte Träume
veröffentlicht.
1991 finanzierte die Firma Dargaud Films die
Produktion eines dreiminütigen Pilotfilms unter der Regie
von Bernard Deyriès. Animiert wurde der Film durch
das Studio 32 in Paris und Luxemburg, doch mehr als diese
drei Minuten wurden nicht daraus. Einige Standbilder dieses
Films wurden im Band Mézières Extras veröffentlicht.
Ein erneuter Versuch, einen Pilotfilm zu entwerfen,
wurde 2001 unter der Regie von Florient Ferrier unternommen.
Aber auch hieraus wurde nichts Konkretes.
Derzeit wird eine Zeichentrickserie in einer
französisch-japanischen Co-Produktion hergestellt. An
dieser sind die Studios Satelight, Dargaud und Luc Bessons
Europacorp beteiligt. Regie führt Satou Eiichi. Geplant
sind 40 Episoden, deren Fertigstellung für 2006 erwartet
wird. Einen Trailer zur Serie gibt es bei Dargaud.
Literatur
Ralph Sander: Vom Zeichenbrett ins All. SF im Comic am Beispiel
der Serie 'Valérian und Veronique'. In: Wolfgang Jeschke
(Hrsg.): Das Science Fiction Jahr 1991. Wilhelm Heyne Verlag,
München, ISBN 3-453-04471-1, S. 294307.
Weblinks
Valerian und Veronique im Deutschen Comic Guide
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